Mathematische Wettbewerbe

Die Reihe der Erfolge unserer Schülerinnen und Schüler in mathematischen Wettbewerben setzte sich auch in diesem Schuljahr fort. In den folgenden Artikeln wollen wir darüber kurz berichten und die einzelnen Wettbewerbe charakterisieren. Allen Wettbewerben gemeinsam ist die zentrale Aufgabenstellung, für die jeweils eine externe Aufgabenkommission die Verantwortung trägt, sowie die Staffelung in mehreren Wettbewerbsrunden. Die verliehenen „Preise“ verstehen sich als Bewertung im Sinne von Noten. Konkret: ein erster, zweiter beziehungsweise dritter Preis kann jeweils mehrfach vergeben werden. 

Allen Preisträgern gratulieren wir sehr herzlich und wünschen weiterhin viel Spaß an der Beschäftigung mit Mathematik.

 

Mathe-Olympiade Bayern (MOBY)

 

Die Aufgaben dieses Wettbewerbs orientieren sich stark am Lehrplan des bayrischen Gymnasiums, übersteigen aber in Hinblick auf Komplexität und Länge deutlich das übliche Anforderungsniveau. Jeweils benachbarte Jahrgangsstufen (5 und 6, 7 und 8 usw.) erhalten die gleichen Aufgaben. Die Veröffentlichung einer Beispielaufgabe ist leider aus rechtlichen Gründen hier nicht möglich.

Zum zweiten Mal nahmen heuer ausgewählte Schüler/innen an MOBY teil, unter ihnen Annika Fritz, Leander Gaschik, Raphael Kursawe und Marvin Jahn, die sich über eine erfolgreiche Teilnahme an der 1. Runde des Wettbewerbs (Hausaufgabenrunde) für die entscheidende 2. Runde qualifiziert hatten. Sie wurde in Form einer vierstündigen Klausur ausgetragen, in der in diesem Jahr recht anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen waren. Je einen 3. Preis erzielten hier Amelie Drasch (6a), Jonathan Fröhlich (6a) und Malina Fritz (8a), je einen 1. Preis Arpad Botos und Felix Dänekamp, beide Q12. Die Preisträger der 2. Runde wurden zu Seminaren an den Universitäten München und Passau eingeladen, in denen sie sich mit den besten bayerischen Teilnehmern an der Mathematik-Olympiade messen mussten. Neben dem 3. Preis für Arpad Botos ist hier besonders der große Erfolg unserer Nachwuchsbegabungen Amelie Drasch und Jonathan Fröhlich zu nennen, die jeweils einen 1. Preis erzielen konnten. 

 

Landeswettbewerb Mathematik (LWMB)

 

Der vom bayerischen Kultusministerium getragene Landeswettbewerb soll Realschüler und Gymnasiasten bis einschließlich Klassenstufe 10 dazu anregen, ihre Fähigkeiten in Mathematik unter Beweis zu stellen. Die oft recht knapp formulierten, pfiffigen Aufgaben der beiden Hausaufgabenrunden verlangen dabei neben der sicheren Beherrschung des mathematischen Grundwissens auch eine gehörige Portion Einfallsreichtum.

In diesem Jahr erzielten in der ersten Runde des Landeswettbewerbs Carolin Braun (10a) einen dritten Preis, Malina Fritz (8a) und Leander Ammar (9e) je einen zweiten Preis und Hannah Kerscher (8d), Judith Fröhlich (8d) und Anna Fröhlich (10e) je einen ersten Preis.

 

Bundeswettbewerb Mathematik (BWM)

 

Dieser ranghöchste mathematische Schülerwettbewerb richtet sich vor Allem an Oberstufenschüler/innen und wird wie der Landeswettbewerb zunächst in Form von zwei Hausaufgabenrunden ausgetragen. Nur die 1. Preisträger/innen der 2. Runde werden zur 3. Runde zugelassen, in der sich dann die mathematische Elite des Bundes herauskristallisiert. Bereits die Aufgaben der 1. Runde stellen hohe Anforderungen an Kreativität, Durchhaltevermögen und Formulierungskunst.

 

Die Aufgaben kommen oft typisch „mathematisch“ daher wie

 

Aufgabe 1 des Bundeswettbewerb Mathematik 2016, 1. Runde:

Gegeben ist die mit 2016 Nullen geschriebene Zahl  101010…0101, in der sich die Ziffern 1 und 0 abwechseln.  Beweise, dass diese Zahl keine Primzahl ist.

 

Zur Lösung dieser Aufgabe sind Kenntnisse über die sogenannte geometrische Reihe vorteilhaft, die jedoch im Rahmen des normalen Unterrichts im G8 nicht vermittelt werden. Ausgleich schaffen kann eine Teilnahme an den am GG angebotenen Pluskursen oder einem W-Seminar in Mathematik.

 

Andere Aufgaben wiederum fallen ganz aus dem üblichen Rahmen und müssen mit eigenen Ideen und Strategien gelöst werden.

 

Aufgabe 4 des Bundeswettbewerb Mathematik 2016, 1. Runde:

In einer Klasse sind 33 Kinder. Jedes Kind schreibt an die Tafel, wie viele andere Kinder in der Klasse den gleichen Vornamen tragen wie es selbst. Danach schreibt jedes Kind an die Tafel, wie viele andere Kinder in der Klasse den gleichen Nachnamen haben wie es selbst. Als sie fertig sind, kommt unter den 66 Zahlen an der Tafel jede der Zahlen 0, 1, 2, …, 10 mindestens einmal vor. Beweise, dass in der Klasse mindestens zwei Kinder den gleichen Vor- und Nachnamen tragen.  (Anmerkung: In dieser Klasse hat jedes Kind genau einen Vornamen und genau einen Nachnamen.)

 

Die Lösung der Aufgaben findet man auf der Internetseite des BWM.

 

Von den 15 Teilnehmern an der 1. Runde 2016 konnten elf einen der begehrten Preise erringen. Einen 1. Preis erzielten Vivian Meier und Jakob Riedel, einen zweiten Preis Marvin Jahn und jeweils 3. Preise Eduard von Briesen, Felix Dänekamp, Stefan Kratzlmeier, Jakob Lechner, Tobias Michel, Maximilian Musialik, Philipp Rossmeisl und Julian Welm. Alle genannten Preisträger stammen aus der Q11 oder Q12 und besuchen größtenteils das W-Seminar „Schätze der Geometrie“.  Obwohl Hannah Kerscher und Leander Ammar erst die 8. beziehungsweise 9. Jahrgangsstufe besuchen, konnten sie den Wettbewerb mit einer Anerkennung bestehen.

In diesem Schuljahr lag die Beteiligung am Bundeswettbewerb (1.Runde) an unserer Schule wieder einmal deutlich über dem Durchschnitt. Das gesamte Saarland z.B. schickte nur ganze 11 Teilnehmer ins Rennen. Auch im Vergleich mit anderen bayrischen Schulen kann das GG sich sehen lassen: im Schnitt stellte jede der etwa 400 bayrischen Schulen nur einen Teilnehmer. 11 der bayernweit vergebenen 162  Preise fielen an das GG.

 

Von drei Spitzenmathematikern, die in den vergangenen Jahren eine schier unglaubliche Fülle von Preisen in mathematischen Wettbewerben erzielt haben, muss sich das GG leider verabschieden: Arpad Botos, Felix Dänekamp und Jakob Riedel. Jeder der drei kann auch in seinem letzten, anstrengenden Abiturjahr noch einen Spitzenerfolg im Wettbewerb aufweisen:   Arpad als einziger erfolgreicher Teilnehmer des GG in der Endrunde von MOBY, Felix mit dem diesjährigen einzigen 1. Preis im Känguru-Wettbewerb und Jakob als einziger erfolgreicher Teilnehmer an der äußerst schwierigen 2. Runde des BWM. Wir wünschen Arpad, Felix und Jakob auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute, insbesondere viel Spaß mit Mathe.

(Herbert Langer, Fachschaft Mathematik)