Erinnerungen unserer Schüler an ihre Begegnung mit Herrn Max Mannheimer

30 Jahre Max Mannheimer am Gymnasium Grafing

 

Grafing, 28. April 1945

            „Ein 25-jähriger, auf 48 kg abgemagerter KZ-Häftling in gestreifter Kleidung, unterwegs zu einem unbekannten Ziel in einem vollgepferchten Güterwagen, nicht ahnend, was ihn erwartet.“

 Grafing, den 16. Juli 1986

            „Ein 66-Jähriger, in modisch, gestreifter Kleidung empfängt so viel Güte und Sympathie, und seine einzige Sorge ist, den Menschen nicht allzu sehr weh zu tun. Warnung und Versöhnung ist sein Ziel.“ 

 Grafing, den 26. April 2016  

          „Wenn ein 96-jähriger nach so vielen Vortragsjahren zurückkehrt, hofft er, dass die Zuhörer alle Gedanken aufnehmen. Erfolg ist nicht messbar.“ 

(Max Mannheimer)

 

Man könnte sagen ein schönes Jubiläum: der Zeitzeuge Max Mannheimer sprach am 26.04.2016 zum 30. Mal vor Schülern/ innen der 9. Jahrgangstufe am Gymnasium Grafing; wäre dieser Vortrag nicht über sein Schicksal und das seiner Familie unter der NS Diktatur, die Schrecken der Deportation, die Grausamkeit, Unmenschlichkeit und den allgegenwärtigen Tod in den Konzentrationslagern.

Es war Frau Dr. Otterbach, eine ehemalige Kollegin mit der Fächerkombination Deutsch/ evangelische Religionslehre, die Herrn Mannheimer 1986 vorschlug aus seinem „Spätem Tagebuch“ vor einer 11. Klasse zu lesen. Herr Mannheimer willigte ein, obwohl er wusste, dass ein solcher Vortrag den Schmerz und die Schrecken seiner Erfahrungen wieder aufleben lassen würden. Andererseits war es und ist es ihm bis heute ein zentrales Anliegen, dass junge Menschen  „einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Vergangenheit  lernen und aus den Erfahrungen der Überlebenden Handlungsmaximen für die Gegenwart ableiten.“ 

Seit dem 16. Juli 1986 hat Herr Mannheimer als Zeitzeuge an vielen Schulen und Universitäten Vorträge gehalten und wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet.

 

Aber ist der Erfolg eines solchen Vortrags messbar? Ein Kriterium ist sicher, dass ungefähr 160 Jugendliche über drei Schulstunden dem Vortrag absolut konzentriert und still folgten. Ich hatte die Schüler/ innen der Klasse 9a gebeten ihre Eindrücke und Gedanken in Form von Briefen an Herrn Mannheimer schriftlich zu formulieren:

 

            „… Ihr Vortrag bewegt einen, weil man weiß, dass das alles wirklich passiert ist. Wenn man im Geschichtsunterricht das Thema durchnimmt, kann man sich, wie ich finde, nicht wirklich vorstellen, dass so etwas Schreckliches wirklich passiert ist und dass Menschen zu so etwas fähig sind. Deshalb finde ich es umso besser, dass Sie an Schulen von Ihrer Geschichte erzählen, weil wir als Jugendliche auch die Verantwortung tragen, dass so etwas nie mehr passiert. …“                                          

            „… Auch wurde mit die Tragweite dieser Verbrechen bewusst, und wie wichtig es ist, einerseits diese menschenverabscheuenden Taten durch Gedenken niemals zu vergessen und andererseits alles dafür zu tun, dass sie auf der ganzen Welt auf keinen Fall abermals zur Realität werden. …“                                                             

            „… Dieses Thema hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, und ich finde, alle Menschen sollten dankbar für ihr Leben sein, und alle Menschen sollten gleich angesehen werden, egal welcher Herkunft und Religion sie angehören. ..“                          

            „… Im Unterricht lernt man nur Zahlen und Fakten. Die Verknüpfung mit einem Einzelschicksal führt erst vor Augen, wie viele Menschen unter wie unmenschlichen Bedingungen gelitten haben. …“                                                                                  

            „… Was mich am meisten beeindruckt hat, ist Ihre positive Einstellung und Ihr Optimismus. Sie haben viele schreckliche Dinge durchlebt und sehen trotzdem das Gute im Menschen und tragen keinen Hass in sich. …“                       

            „… Mich hat Ihr Mut und Ihr Durchhaltevermögen fasziniert, und damit meine ich nicht nur Ihren Aufenthalt in Konzentrationslagern, sondern auch Ihr unermüdliches Bestreben, Ihre Erfahrungen mit uns Schülern zu teilen. Mir hat Ihr Vortrag gezeigt, dass ich mit meinen 15 Jahren noch keine Ahnung vom Leben habe, und ich habe gelernt mich niemals unterkriegen zu lassen. …“                                                                

            „ …Ich finde es bewundernswert, dass Sie uns Jugendlichen von Ihren Erinnerungen und Erfahrungen erzählen. Dafür kann ich mich nur immer wieder bedanken. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Gesundheit. …“      

So gesehen ist der Erfolg vielleicht nicht messbar, aber zumindest sichtbar.

(D. Meixner)

 

Herr Max Mannheimer am Gymnasium Grafing (Schuljahr 2014/2015)

Am 22. Mai 2015 besuchte Herr Max Mannheimer das Grafinger Gymnasium, um - wie seit vielen Jahren - vor den Schülern der 9. Klassen von seinem Leben in der NS-Zeit zu berichten.

Max Mannheimer wächst in einer jüdischen Familie im tschechischen Neutitschein auf - umgeben von seinen Eltern und vielen Geschwistern.

In diese heile Welt bricht im Oktober 1938 die Gewalt ein: Die deutsche Wehrmacht marschiert in die tschechischen Sudetengebiete ein und besetzt dabei auch die Kleinstadt Neutitschein. Einen Monat später - am 9. November 1938 - brennen die Synagogen in Deutschland, in Österreich, im von den Nationalsozialisten besetzten Sudetenland und auch in Neutitschein. Max Mannheimers Vater wird in „Schutzhaft“ genommen und angewiesen, innerhalb von einer Woche mit seiner Familie das Land zu verlassen. Die Familie geht nach Ungarisch Brod. Wenige Wochen später besetzt die Wehrmacht bei ihrem Einmarsch in die „Rest-Tschechei“ auch diese Stadt. Sofort setzen die neuen „Herren“ die antijüdischen Gesetze Hitler-Deutschlands auch in den besetzten Gebieten um. Max Mannheimer muss im Straßenbau arbeiten. Stets befindet er sich jetzt, weil er ein Jude ist, in der Gefahr, willkürlich verhaftet und in ein Konzentrationslager verschleppt zu werden.

Dies passiert dann Ende Januar 1943: Die ganze Familie wird - angeblich zum „Arbeitseinsatz im Osten“ - mit der Reichsbahn ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die Selektion an der Rampe von Auschwitz überleben nur seine zwei Brüder und er ...

Max Mannheimer berichtet von den Demütigungen, von der unmenschlichen Zwangsarbeit, die er leisten muss, von dem bohrenden Hunger, der die KZ-Häftlinge tagtäglich quält. Und er spricht die Gefahr an - die Gefahr, an jedem Tag zu jeder Stunde in jeder Minute ohne Anlass von einem SS-Mann totgeschlagen, erschossen, von dessen Hund angefallen zu werden.

Er und seine Brüder halten zusammen und unterstützen sich, um zu überleben. Der jüngere Bruder Edgar und Max Mannheimer werden es schaffen, der ältere Bruder Ernst nicht...

Im Sommer 1944 wird Max Mannheimer nach Dachau gebracht, von dort aus im Januar 1945 zum Bau einer unterirdischen Fabrik nach Mühldorf am Inn. Er bekommt Typhus.

Gerade noch rechtzeitig befreien amerikanische Soldaten am 30. April 1945 seinen Bruder und ihn aus einem Zug, mit dem sie nach Dachau zurückgeschafft werden sollten. Er hat überlebt und ist frei.

Max Mannheimer spricht auch von seinem Umgang mit den schrecklichen Erlebnissen, die sich ihm in seine Erinnerung eingebrannt haben. Er spricht davon, wie er beim Erblicken eines Hakenkreuzes 35 Jahre nach Kriegsende zusammenbricht und wie er lernt, seine Konzentration von der Vergangenheit abzuwenden und auf die Gegenwart zu richten. Er spricht von seinen Kinobesuchen und davon, wie er das Malen als eine Bereicherung entdeckt. Und er spricht davon, wie er lernt, über seine Erlebnisse vor Schülern zu reden.

Max Mannheimer wird eine Familie gründen und ist seit 1988 als Vorsitzender der Lagergemeinschaft ehemaliger Häftlinge des KZ Dachau tätig. Obwohl die vergangenen Wochen im Rahmen der Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der Befreiung Deutschlands und Europas vom Nationalsozialismus für ihn als 95-jährigen anstrengend gewesen waren, kommt er am 22. Mai nach Grafing. Er schätzt die Schulgemeinschaft in Grafing und möchte die Schüler nicht allein lassen, sondern sie bestärken in ihrer Verantwortung und in ihrem Bemühen, sich an die vergangene Zeit, in der ein Großteil der deutschen Bevölkerung zum Täter wurde, zu erinnern und sich daher in ihrem Leben für eine freiheitliche, demokratische und humane Gesellschaft einzusetzen, in der kein Platz für Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung ist.

(Renate Taube)

 

 

Max Mannheimer zum 32. Mal am GG (Schuljahr 2010/2011)

Am 04.05.2011 besuchte Herr Max Mannheimer zum 32. Male das Gymnasium Grafing, um als Zeitzeuge den Schülern der 9. Klassen über seinen Leidensweg als Jude unter nationalsozialistischer Schreckensherrschaft zu berichten.
Aus diesem Grund bat ich die Schüler der Klasse 9a, einen imaginären Brief an Herr Mannheimer zu verfassen, in dem die Schüler über ihre Eindrücke, Gefühle oder Fragen schreiben sollten, zumal sie sich – verständlicherweise – in einem offenen Unterrichtsgespräch nur sehr zurückhaltend zu ihren Eindrücken geäußert hatten. Ursprünglich war geplant, dass diese Briefe für mich anonym bleiben sollten, da ich auf keinen Fall eine wie auch immer geartete Bewertung dieser Briefe vornehmen wollte. Die Schüler sollten den Brief als ihre persönliche Erinnerung an den Vortrag von Herrn Mannheimer zurückerhalten.
Nach der Lektüre der Briefe war ich sehr beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Eindringlichkeit, in der sich ausnahmslos alle Schüler mit ihrer Begegnung mit Herrn Mannheimer auseinandergesetzt hatten. Aus diesem Grund beschloss ich, im Einvernehmen mit den Schülern, einige der Briefe anonym auf die Internetseite unserer Schule zu stellen. Die Auswahl fiel mir sehr schwer und richtete sich schließlich nach einzelnen Aspekten, die diese Schüler in ihren Briefen besonders zur Sprache gebracht hatten.
Abschließend einigten wir uns darauf, diese Briefe - allerdings nicht mehr anonym - an Herrn Mannheimer weiterzuleiten. (Daniela Meixner)


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
ich wollte mich ganz herzlich für den Vortrag, den Sie an unserer Schule gehalten haben, bedanken. Dass Sie in ihrem betagten Alter immer noch die Kraft aufbringen, jungen Menschen von ihrem Leid zu erzählen, das die Nationalsozialisten Ihnen und Millionen Menschen mehr angetan haben, beeindruckt mich sehr und hat höchste Anerkennung verdient. Die Brutalitäten des Nationalsozialismus dürfen nicht in Vergessenheit geraten, um in Zukunft Dinge wie das Nazi-Regime nicht mehr vorkommen zu lassen, und Sie, Herr Mannheimer, leisten daher die bedeutendste Arbeit für diese Aufklärung.
Im Geschichtsunterricht lernen wir zwar Daten und Fakten der Zeit, durch Ihren Besuch ist mir allerdings erst so richtig klar geworden, was die Gewalt gegen die Juden im Einzelnen bedeutet hat. Sie haben von Dingen gesprochen, die man Ihnen angetan hat, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können, und wir können froh sein, dass wir sie nicht erleben mussten. Sie jedoch haben sie erlebt und stellen sich auch noch vor uns Schüler hin, um uns davon zu erzählen. Sie leisten wirklich Großartiges.
In diesem Sinne bedanke ich mich nochmal sehr herzlich dafür, dass Sie den interessanten, beeindruckenden und kurzweiligen Vortrag auch mit so viel Witz und Humor, aber vor allem zum Nachdenken anregend gehalten haben.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie noch lange Zeit an Schulen gehen können, um anderen diese Erfahrungen zu geben, die Sie mir gegeben haben.
Ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben.


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
zuerst möchte ich Ihnen meinen tiefsten Respekt ausdrücken, allein schon dafür, dass Sie in ein Land zurückkehren konnten, in dem Sie so eine Ausgrenzung, Demütigung und ein solches Leid erfahren haben, wie es für uns nur schwer vorstellbar ist. Hinzu kommt meine Bewunderung, wie Sie mit Ihren Erfahrungen umgehen konnten und können. Auch dass Sie das Erlebte immer wieder erzählen und vielleicht somit irgendwie verarbeiten, falls dies überhaupt möglich ist.
Für unsere Generation ist es heute kaum vorstellbar, dass der Nationalsozialismus in der Form überhaupt existierte, geschweige denn vor weniger als 100 Jahren.
Deswegen halte ich es auch für äußerst wichtig, dass wir die Zeitzeugen noch „erleben“ können und von ihnen etwas über das Geschehene erfahren können. Vielleicht verhindert eben nämlich das, dass etwas derartiges irgendwann erneut geschieht. Ich danke Ihnen wirklich von Herzen für Ihren Vortrag. Ich habe an dem Tag noch länger über alles nachgedacht, aber begreifen werde ich es wohl doch nie. Aber ich fühle mich nun doch noch mehr dazu verpflichtet, meinen Teil dazu beizutragen, dass Ähnliches sich nie wiederholen wird. Auch hierfür danke ich Ihnen.
Ich wünsche Ihnen für Ihr Leben alles erdenklich Gute, und dass Sie dieses in Zukunft friedlich führen können.


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
vielen Dank für Ihren interessanten Vortrag. Es war mir eine große Freude, ja schon fast eine Ehre, Ihnen zuhören zu dürfen. Besonders bewundere ich Sie für Ihren Mut, sich immer wieder vor so eine große Menge von Leuten zu stellen und über diese Ereignisse zu reden und sie somit immer wieder zu durchleben, was bestimmt nicht leicht für Sie ist und Sie am Anfang sicherlich viel Überwindung kostete.
An dieser Stelle möchte ich Sie noch etwas fragen, was ich mich nicht vor allen anderen traute zu fragen. Sind Sie eigentlich gläubiger Jude? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, inwiefern hat Ihnen ihr Glaube durch die schwere Zeit im KZ geholfen? Hat er Ihnen geholfen?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, und wollte Ihnen noch mein höchstes Lob und mein Hochachtung für Ihre Vorträge und Sie als Menschen aussprechen.


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
Sie haben bei uns einen Vortrag gehalten, den ich sehr toll fand. Vieles, was Sie erzählt haben, wusste ich schon aus dem Geschichtsunterricht. Jedoch ist es eine vollkommen andere Erfahrung, diese Ereignisse von jemandem zu hören, der selbst all diese schlimmen Dinge erlebt hat. Die meisten Dinge werden einem erzählt, man muss sie auswendig lernen und dann weiß man ungefähr darüber Bescheid. Doch ich konnte mir nie vorstellen, wie hart diese Zeit wirklich war.
Manche Leute denken, sie hätten die größten und schlimmsten Probleme der Welt. Doch diese „Problemchen“ werden im Gegensatz zu denen, die Sie hatten, irgendwie farblos. Ich finde besonders erstaunlich, dass Sie oder wie Sie es geschafft haben, das alles durchzustehen und zu verarbeiten. Ihr Vortrag hat mir persönlich wieder Kraft gegeben, nie aufzugeben und immer weiter zu machen und weiterzuleben.
Ich bin Ihnen für diesen Vortrag sehr dankbar. Er hat, glaube ich, nicht nur mir, sondern auch anderen Schülern die Augen geöffnet, wozu Menschen eigentlich fähig waren und bestimmt noch immer sein können. Ich glaube, eine schlimmere Erfahrung, als den Nationalsozialismus als Jude miterlebt zu haben und jetzt dem Antisemitismus, den es ja noch immer gibt, standzuhalten, gibt es nicht.
Ich danke Ihnen noch einmal herzlich für diesen Vortrag.


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
letzte Woche haben Sie bei uns an der Schule einen Vortrag gehalten, der mich sehr beeindruckt hat. Allein ihre Persönlichkeit - ein 91-jähriger Mann, der uns mit lauter, gefasster und manchmal auch belustigender Stimme seine Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus erzählt, ist beim ersten Anblick so überwältigend, auch wenn man Sie schon einmal auf einem Foto gesehen hat oder etwas über Sie in der Zeitung gelesen hat, da man sich ihr Gesicht vorstellt, wie Sie mit 20 Jahren mit leerem, verzerrtem Gesichtsausdruck die Qualen im KZ überstehen. Und nun dieses Gesicht, das interessiert wirkt und Lebensfreude ausstrahlt - auch nach all dem, was passiert ist.
Selbst wenn wir es nie richtig verstehen werden, wie es in dieser Zeit wirklich zuging, ist es uns jetzt um einiges näher gerückt.
Am beeindruckendsten finde ich jedoch immer noch die Tatsache, dass Sie uns – Deutsche und Nichtjuden – so akzeptieren, wie wir jetzt sind, und nicht wie wir bzw. unsere älteren Verwandten einmal waren, obwohl Sie sicher allen Grund dazu hätten, dieses Volk bis an Ihr Lebensende zu hassen. Sie erzählten uns von der Reichspogromnacht, der Selektion und vom Alltag in einem KZ mit einer Selbstverständlichkeit, die auf der einen Seite überraschten, auf der anderen Seite aber auch irgendwie vertraut ist. Man merkt, dass Sie uns nicht Angst machen wollen, sondern uns aufklären wollen, damit eine nationalsozialistische Bewegung nie wieder zustande kommt.
Ich bewundere Sie sehr und will mich noch einmal recht herzlich für Ihren Vortag bedanken.


Sehr geehrter Herr Mannheimer,
ich war sehr beeindruckt von Ihrem Vortrag über die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus. Es war erschreckend, von einem Zeitzeugen Einzelheiten zu erfahren, und es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Sie sind ein bewundernswerter Mensch, und Sie haben meinen gesamten Respekt für das, was Sie für unsere Generation und alle Menschen tun. Ich denke, gerade zu Zeiten der Medien und Computerspiele ist es besonders wichtig, dass wir genügend aufgeklärt werden, damit so etwas zutiefst Erschreckendes nie wieder eine Chance bekommt, Realität zu werden.
Ich denke, man kann nicht in Worte fassen, was Ihnen und so unzählig vielen anderen Menschen während dieser Zeit widerfahren ist, und deshalb finde ich es so bewundernswert, dass Sie trotzdem Ihr Bestes geben. Ich lese gerade Ihr Buch „Spätes Tagebuch“ und auch dafür meinen Respekt. Es ist unfassbar, dass so etwas Schlimmes wie das nationalsozialistische Regime überhaupt möglich war, und ich finde es erschreckend, wie beeinflussbar wir Menschen tatsächlich sind. Ich kann mir nur wünschen, dass etwas derart Schlimmes nie wieder geschehen wird und hoffe, dass vor allem die Jugendlichen ihre Meinung beibehalten und für ihre Freiheit, Ziele und eine Zukunft in Frieden kämpfen. Doch am meisten wünsche ich mir für Sie, Herr Mannheimer, alles, alles Gute.
Vielen, vielen Dank für ihren Vortrag.