USA-Austausch mit der Rutland High School (Vermont)

USA – Austausch mit der Rutland High School in Vermont vom 01.09. – 16.09.2018

Nachdem die Zeit, als unsere amerikanischen Austauschschüler in Deutschland waren, so schnell vergangen ist, verabschiedeten wir uns nun am 1. September von unseren Eltern vor dem Schalter der Aer Lingus auf dem Münchner Flughafen und freuten uns einfach wahnsinnig. Der circa vier Stunden lange Aufenthalt während unseres Zwischenstopps in Dublin verlief reibungslos und die zu wartende Zeit vertrieben wir uns, indem wir UNO und Schafkopf spielten oder uns einfach über die wohl zwei besten,  bevorstehenden Wochen unseres Lebens unterhielten.

Dann saßen wir auch schon bald im Flieger Richtung Boston, welcher mit relativ bequemen Sitzen und einem guten Entertainmentprogramm ausgestattet war. Als wir die Skyline von Boston nach über sieben Stunden Flug erblickten, stieg die Vorfreude auf die kommenden Wochen nochmals an. Am Flughafen erwarteten uns schon einige der amerikanischen Austauschülern. Nach einer herzlichen Begrüßung hatten wir das Vergnügen mit einem typischen gelben Schulbus nach Rutland zu fahren, wo uns die Gasteltern ebenso herzlich in Empfang nahmen.

Nach einer erholsamen Nacht erkundeten wir in den nächsten Tagen mit den Austauschülern Rutland und sein wunderbares Umland, welches sehr bewaldet ist. Vor allem der nahe gelegene See Bomoseen blieb uns durch Aktionen wie das Surfen hinter einem Boot und durch seine wunderbare Umgebung im Gedächtnis.

Als wir am Dienstag schließlich eine erste Tour durch die Schule machten, fielen uns schnell zahlreiche Unterschiede auf. Es gab viele Möglichkeiten für die Schüler praktische Sachen zu erlernen wie z.B. handwerkliche  und medizinische Berufe. Die Lehrer-Schüler Beziehungen sind um einiges offener als bei uns. Nicht selten dürfen Schüler ihre Lehrer bei den Vornamen oder Spitznamen nennen oder haben die privaten Handynummern der Lehrer. Ein weiterer, großer Unterschied zu deutschen Schulen ist, dass eine Unterrichtsstunde 70 Minuten dauert und die Schule jeden Tag erst um drei Uhr endet und danach oft erst die Freizeitaktivitäten stattfinden, welche aber größtenteils auch in Verbindung mit der Schule stehen. Vor allem wird an der Rutland High School schon viel mehr mit elektronischen Geräten wie Tablets und Laptops gearbeitet.

Nach dem Einleben am Dienstag starteten wir am Mittwoch mit unserem Projekt "Monuments in the South", welches sich mit den Denkmälern der Südstaaten beschäftigt. Dazu durften wir u.a. einige Geschichtslehrer befragen. Mittags fuhren wir dann wieder mit einem typisch amerikanischen gelben Schulbus nach Killington, einen der bekanntesten Skiorte in Vermont, welcher nur 20 Minuten von Rutland entfernt ist. Nachdem uns eine Gondel auf die Spitze des Berges gebracht hatte, gingen wir eine zehnminütige Strecke zu einem Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Rundblick auf Rutland und Umgebung. Dort picknickten wir, ein paar spielten Karten und es wurden nicht zu wenig Fotos gemacht.

Tolle Unterhaltungen und die viele Zusammenarbeit mit amerikanischen Schülern machten den Austausch noch viel ansprechender und interessanter. Positiv überrascht waren wir über die Akzeptanz, Offenheit und die herzlichen Begegnungen in den eigenen Familien und auch in den Gastfamilien anderer Austauschüler, wo man stets willkommen war. Auch in der Schule und in der Öffentlichkeit wurde man stets freundlich behandelt, und wenn ein Gesprächspartner erfuhr, dass man ein Austauschüler aus Deutschland war, auch häufiger in eine Unterhaltung verwickelt.  

Ein weiterer Höhepunkt des Austauschs war unser Ausflug nach Burlington, auf dem uns eine Deutschklasse von Frau Alonso, der dortigen Deutschlehrerin, begleitete. In Burlington angekommen, betraten wir ein Boot, auf dem wir die Tour auf dem Lake Champlain in gemütlichen Liegestühlen bei Sonnenschein genossen. Danach hatten wir Zeit in Kleingruppen durch die Church Street zu bummeln und trafen uns anschließend bei Ben & Jerry's auf ein Eis.

Am gleichen Abend kamen viele von uns zu einem Heimspiel der Rutland Football Raiders. Natürlich gewann die heimische Footballmannschaft hochverdient und mit Hilfe der Cheerleader, der lauten Unterstützung der Besucher und dem harten "Rangehen" der Spieler, was alles in allem für uns ein tolles Erlebnis war. Auffällig war, dass alle Schüler der Rutland High School sich in den Farben der Footballspieler kleideten, teilweise aber auch die Auswärtstrikots der Spieler anhatten, und viele sich in den Schulfarben schminkten und passende Ketten trugen. 

Am darauffolgenden Samstag machten sich einige von uns mit ihren Gastfamilien auf den Weg nach New York, welches circa fünf Autostunden entfernt liegt. Wir hatten dann die Ehre das Broadway Musical "Jersey Boys" anzuschauen, was ein großartiges und einzigartiges Erlebnis war. Außerdem waren wir auf dem Rockefeller Center, wo wir eine unfassbar gute Aussicht auf ganz Manhattan hatten, machten eine Kutschenfahrt im Central Park und liefen über den sehr beindruckenden Times Square.

Nach diesem ereignisreichen Wochenende besuchten wir in der darauffolgenden Woche nach der Schule das Maple -, sowie das Marble Museum, da Ahornsirup und Marmor typisch für Rutland und Vermont sind. Unter anderem waren wir auch in einem nahegelegenen Maisfeldlabyrinth, wobei es nicht sehr einfach war den Ausgang zu finden, waren gemeinsam Bowlen und hatten schöne Nachmittage und Abende bei unseren Familien.

An unserem vorletzten Tag präsentierten wir einigen Schülern der Schule unser mit Erfolg abgeschlossenes Projekt. Das Highlight des Tages war jedoch das Homecoming Football Game, bei welchem die Spieler wieder leidenschaftlich angefeuert wurden und welches mit einem Feuerwerk in der Halbzeitpause nur noch spektakulärer wurde. Danach trafen sich die meisten von uns noch und genossen den letzten Abend zusammen.

Jedoch vergingen unsere zwei Wochen in Rutland viel zu schnell, sodass bei der Verabschiedung vor der Schule die eine oder andere Träne floss. Nach der Verabschiedung und der dreistündigen Fahrt nach Boston hatten wir noch frei Zeit um Boston zu erkunden, die letzten Dollars für Souvenirs und Essen auszugeben und nahmen an einer extra für uns organisierten Stadtrundfahrt teil.

Nachdem wir es alle ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen des Flughafens geschafft hatten, freuten wir uns dann doch ein bisschen wieder nach Hause zu kommen und Familie und Freunde wiederzusehen. So wurden wir am Münchner Flughafen herzlichst von unseren Eltern empfangen und traten den letzten Schritt der Heimreise an. Zuhause angekommen hieß es für die meisten erstmal schlafen um wenigstens einigermaßen erholt in den ersten Schultag zu starten.

Auch der ein oder andere Besuch ist schon geplant, da sich alle Austauschschüler untereinander super verstanden haben und uns auch unsere Gastfamilien mehrmals zu verstehen gaben, dass wir immer willkommen sein würden. Dass wir in den USA viele neue Kontakte geknüpft haben, dass uns das Englisch reden viel leichter fällt oder dass wir mit einem gestärkten Selbstbewusstsein zurück nach Deutschland gereist sind, sind nur ein paar der positiven Aspekte des Austauschs mit der Rutland High School. Aber ohne unsere beiden Lehrer - Frau Meixner und Herr Kirchner –, welche das Ganze organisierten, wäre der Austausch nicht so erfolgreich und reibungslos verlaufen. Insgesamt war es für uns alle also ein erlebnisreiches und wunderschönes Abendteuer, welches wir immer in guter Erinnerung behalten werden.

(Maxima Esterl 10c, Theresa Mühlfenzl 10e, Paul Störkle Q11, Bernadette Heller Q11)

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Nach einem ein-jährigem Skypeprogramm zwischen Schülern der Rutland Highschool in Vermont, USA und des Gymnasiums Grafing in Deutschland und vielen organsitatorischen Treffen der Schüler und Lehrer, war es endlich soweit; die amerikanischen Austauschschüler landeten am internationalen Flughafen München und verbrachten mit den jeweiligen Gastfamilien zwei spannende und aufschlussreiche Wochen.
Zwei Monate später wiederholte sich dies dann andersherum. Wir, die Schüler des Gymnasiums Grafings landeten in Boston.
Das erste Wochenende verbrachten wir in unseren Gastfamilien, bis es dann am Dienstag das erste Mal in die Schule ging.
Wir verbachten fast jeden Schultag von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr im Schulhaus, wobei wir von der Schule ein abwechslungsreiches Programm angeboten bekamen. Neben einigen Besuchen im Deutschunterricht, in denen wir den Deutschanfängern - & fortgeschrittenen auf lustige und interessante Art im Gespräch näher gekommen sind und ihnen beim Deutsch lernen  geholfen haben, was uns allen viel Spaß bereitet hat, besuchten wir ebenso Englischklassen, bei denen wir lernten, wie man am besten Dialoge führt. Außerdem bekamen wir einen interessanten Vortrag der Polizisten der Schule, lernten den Superintendent, das Schoolboard, den Bürgermeister und den Direktor kennen und besuchten mit unseren Austauschpartnern den Unterricht, was uns sehr viel Freude bereitete.
Auch hatte jeder deutsche Schüler eine Präsentation über ein deutsches Thema vorbereitet, welche von den Lehrern oft gebucht wurden, mit Themen wie  Traditionen, Berlin, BMW, Bayrisches Essen oder Handball.
Was uns in Amerika sehr auffiel, war, wie offen und nett die Schüler und Lehrer uns gegenüber waren. Wenn wir uns zum Beispiel im Schulhaus verliefen, wurden wir sofort zurück geführt, oder wenn wir den Unterricht besuchten, wurden wir sofort nett und respektvoll in den Gruppen aufgenommen.
Selbst das Sprechen war für uns kein Problem, da aufmerksam zugehört wurde und wir immer Unterstützung bei Vokabellücken bekamen.
Ebenso hatten wir eine sehr spannende Projektarbeit über den Bürgerkrieg und die Denkmale im Süden Amerikas. Viele Geschichtslehrer besuchten uns im Unterricht und antworteten auf unsere zahlreichen Fragen, was uns sehr bei dem Projekt half. 
Das Schulsystem, das sich total vom Deutschen unterscheidet, hat uns ebenfalls  sehr beeindruckt. Die amerikanischen Schüler haben zum Beispiel jeden Tag die gleichen Fächer, jedes 60 Minuten.
Außerhalb der Schule war es auch sehr  interessant; wir unternahmen viel und unsere Gasteltern taten alles, damit wir eine wunderbare Zeit in Rutland verbringen konnten. Sie brachten uns nach New York, in typische Restaurants in Vermont und in Action Parks.
Der Austausch war ein voller Erfolg, ich habe viele Kontakte geknüpft und kann kaum erwarten, nach meinem Abitur zurück zu kehren. Auch bin ich beeindruckt von der Kultur, der Schule und vor allem von den Leuten, die ich kennengelernt habe.
Ich würde diesen Austausch sofort wiederholen und empfehle ihn jedem weiter!

(Ninon Gaschik Q11)

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Nachdem die 14 amerikanischen Austauschschüler im Juni nach Deutschland gekommen waren, konnten es genauso viele deutschen Austauschschüler, unter denen auch ich war, kaum erwarten, am 1. September ihre Reise nach Rutland anzutreten.

Nach einer sehr späten Ankunft Samstagnacht, hatten wir ein langes Wochenende, denn die Schul-woche in Amerika begann erst am Dienstag, den 4. September. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, um uns zu sortieren und zu organisieren, bekamen wir einen Raum (unseren „Homeroom“) zugewiesen, in dem wir das Projekt mit dem Thema: Konföderierte Denkmäler bearbeiten konnten.

Für unser Projekt während dieser zwei Wochen, hatten wir die Möglichkeit mit drei Lehrern für amerikanische Geschichte an der Rutland High-School zu sprechen. Zwei von ihnen waren im Norden aufgewachsen, der dritte Lehrer, mit dem wir ein Interview geführt hatten, stammte ursprünglich aus dem Süden und hatte auch Familie dort. Es war sehr interessant zu sehen, wie die vorerst gleich wirkenden Meinungen aller Lehrer auseinandergingen unter anderem bei „Kleinigkeiten“. Auch sehr spannend waren die verschiedenen Standpunkte in den Familien und wie sie mit den Denkmälern umgehen würden. So habe ich in diesen zwei Wochen viele interessante Gespräche führen dürfen und konnte auch von den sehr freundlichen Bewohnern Rutlands noch Gesichtspunkte für unser Projekt dazugewinnen und noch mehr Meinungen einholen, um diese dann anschließend in unserem sogenannten „Homeroom“ zusammen mit meinen Mitschülern und meinen Lehrern zu evaluieren.  Unser Resümee war, dass es besser wäre die Denkmäler in Museen aufzustellen und sie von den öffentlichen Plätzen zu entfernen, denn die Zeit des Krieges ist lange vorbei und die Unterdrückung sollte nicht auf so prägnante Weise dargestellt werden.

Der amerikanische Schultag ist mit unserem deutschen nicht zu vergleichen, natürlich gab es teils gravierende Unterschiede, jedoch konnte ich mich schnell an diese adaptieren, und so machte es mir großen Spaß dieses für mich neue Schulsystem zu genießen. Unter anderem durften wir uns lehrenderweise am Deutschunterricht beteiligen.

Natürlich haben wir nicht nur das Projekt bearbeitet und den Unterricht besucht, sondern waren auch mit unseren Austauschpartnern und deren Familien unterwegs. Es hat mir sehr gefallen, von den freundlichen, hilfsbereiten Menschen vieles Neue über die amerikanische Kultur zu erfahren und die atemberaubend schöne Umgebung Rutlands zu erkunden.

So habe ich nicht nur sprachliche Vorteile aus dem Austausch gezogen, sondern auch meinen Horizont erweitert und viel dazu gelernt. Sowohl für die amerikanische als auch die die deutsche Schule muss es eine Herausforderung gewesen sein, einen so aufwändigen Austausch auf die Beine zu stellen, und ich bin stolz und fühle mich geehrt, dass ich an diesem Austausch teilnehmen durfte, der aufgrund der hervorragenden Planung reibungslos von Statten ging.

Nochmals ganz herzlichen Dank an Mrs. Marsh, Frau Meixner und Herrn Kirchner.

(Felix Schwaiger, 10c)

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Eigentlich bleibt mir nicht mehr viel übrig als allen Beteiligten zu danken, ohne deren Unterstützung und Engagement dieser Austausch nicht hätte stattfinden können.

Hier in Deutschland sind das zunächst einmal meine Schüler/ innen des P-Seminars „Intensivierung der Kontakte ins englischsprachige Ausland“ 2015/17, die nach langer Suche in Irland, dem Vereinigten Königreich und der Ostküste der USA genau eine positive Antwort auf eine Vielzahl von direkten Anfragen an Schulen erhielten und das war die der Rutland High School in Rutland , Vermont. Im Anschluss nahmen eine Anzahl von Schülern/ innen der damaligen 9. und 10, Klassen an einem Skype Programm mit Schülern der Rutland High School am Nachmittag teil, um die amerikanische Seite von der Ernsthaftigkeit unseres Vorhabens zu überzeugen.

Mein Dank gilt den deutschen Eltern, die die amerikanischen Besucher herzlichst aufnahmen und keine Kosten und Mühen scheuten, um den amerikanischen Schülern/ innen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten und damit ein aufgeschlossenes und positives Deutschlandbild vermittelten.

Auch die sehr hilfreiche organisatorische und finanzielle Unterstützung durch GAPP (German American Partnership Program) sollte in diesem Zusammenhang auf keinen Fall vergessen werden.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch bei der Schulleitung des Gymnasiums Grafing für ihr großes Vertrauen in mich und ihre großartige Unterstützung in allen Belangen. Auch dem Kollegium gilt mein herzlichster Dank für ihr großes Interesse, ihre Offenheit den amerikanischen Schülern/ innen gegenüber und für alle Vertretungen im Zusammenhang mit dem Austausch.

Letztendlich kann ein Austausch nur mit aufgeschlossenen, interessierten und engagierten Schüler/ innen erfolgreich sein. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass alle 14 deutschen Schüler/ innen genau diesen Anforderungen entsprachen und damit ein ausgesprochen positives und facettenreiches Bild Deutschlands in den USA vermitteln konnten.

Ausgesprochen positiv überrascht wurde ich auch durch sehr freundliche und offene Aufnahme durch Eltern, Lehrer/ innen, Schüler/ innen und der Schulleitung, insbesondere durch den Direktor Herrn Bill Olson. Wir wurden immer wieder zu Unterrichtsstunden eingeladen und waren voll in das Schulleben der Rutland High School integriert.

Nicht zuletzt aber gilt mein Dank meiner amerikanischen Partnerin Frau Marsh, ohne deren Engagement, Hartnäckigkeit, enormen zeitlichen Aufwand und Humor dieser Austausch nicht stattgefunden hätte. Thanks for being the best chaperone in the world.

(Daniela Meixner)