Schüler machen Zeitung

Die Schüler der 10a erhielten die Möglichkeit, bei einem Zeitungsprojekt der Süddeutschen Zeitung mitzumachen. Sie hörten zwei Vorlesungen von Professor Schaffer und Professor Böttcher von der Universität der Bundeswehr München zu den Themen „Biodiversität und Klimawandel“ und „Drohnen als Transportmöglichkeit für Medikamente“. Hier können Sie zwei der dabei entstandenen Artikel lesen.


Drohnen, die neuen Lebensretter?

Im Krankenhaus entscheiden oft wenige Minuten über Leben und Tod. Besonders bei seltenen Krankheiten werden oft spezielle Medikamente benötigt die nicht jedes Krankenhaus vorrätig hat. In solchen Fällen ist momentan die Situation noch so, dass die benötigten Medikamente per Auto aus einem der größeren Krankenhäuser geliefert werden. Nur jedes fünfte Krankenhaus hat eine Klinikapotheke, hat also auch sehr seltene Medikamente vor Ort. Der Rest der Krankenhäuser ist auf Medikamentenlieferung aus den großen Kliniken angewiesen. Dabei geht natürlich sehr viel wichtige Zeit verloren. Um diese zu verringern wurde von der Militäruniversität Neubiberg bei München das Projekt, MEDinTime, gestartet, die Medikamentenauslieferung per Drohne, also mit Hilfe von unbemannten Flugobjekten, auszuführen. Dabei werden nicht die aus dem Freizeitsport bekannten Luftspielzeuge, sondern eigens für dieses Projekt entwickelte technische Lebensretter verwendet. Einige Aspekte sind dabei allerdings vom Vorläufermodell, das beim Free Rail Projekt verwendet worden ist, übernommen worden. Bei diesem Projekt überwacht die Deutsche Bahn ihre Gleise mit Hilfe von Drohnen um Unfälle durch Schäden am Gleisbett vorzubeugen. Dadurch wird sehr viel Zeit gespart, da ansonsten die Zugstrecken von Mitarbeitern mühevoll zu Fuß abgegangen werden müssten. Die Informationen werden einerseits direkt in der Drohne ausgewertet und andererseits noch in ein Büro geleitet und dort von einem Fachmann überprüft. Diese flugfähigen Überwachungsgeräte besitzen genauso wie die bei MEDinTime verwendeten sowohl den Vorteil eines Flugzeugs, die schrägen Tragflächen zur schnellen Fortbewegung, als auch den Propeller eines Helikopters zum senkrechten Starten und Landen. In der Fachsprache nennt man dieses Model ,,Trinity“. Ausgestattet sind diese kleinen Helfer für das Krankenhaus aber zusätzlich noch mit einer klimatisierten, abnehmbaren im Bauch der Drohne befestigten Box. Benötigt wird für diese nicht einmal ein Pilot, da die Objekte mit Hilfe von Satellitensignal fliegen. Allerdings müssen Notlandungsplätze im Vorherein geschaffen und programmiert werden, um im Falle einer Signalstörung weiterhin Sicherheit gewährleisten zu können. In den meisten Fällen soll die Drohne ihre Fracht aber unbeschadet am Zielkrankenhaus abliefern, sodass diese dort vom Klinikpersonal empfangen werden kann. Neben der Zeitersparnis hat diese Art der Auslieferung aber auch weitere Vorteile. Weil sie weniger Energie benötigt, ist sie auch billiger und deutlich besser für die Umwelt. Außerdem fliegen  Drohnen so hoch, dass man sie unten kaum hört und sich nicht wie Pkws durch die vollen Straßen kämpfen müssen. Allerdings gibt es auch einige Schwierigkeiten mit der Gesetzeslage, so müssen sich die Entwickler und Nutzer an sehr viele Einschränkungen aufgrund der Drohnenverordnungen und Luftschutzverordnungen halten. Bis jetzt muss zum Beispiel eine Drohne immer von einem Piloten in Sichtweite gesteuert werden. Dieser benötigt zusätzlich einen Drohnenführerschein der von der Gewichtsklasse seines Models abhängt. In der leichtesten Gewichtsklasse reicht ein einfacher Test, den man im Internet bewältigen kann - je höher das Gewicht, umso schwieriger der Test, sodass in der höchsten Klasse der Test mit der Schwierigkeit eines Autoführerscheins vergleichbar ist. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass die Bürger die Drohnen akzeptieren. Auch inwiefern dies bis jetzt der Fall ist, ist unsicher. Nachteile der Drohnen sind, dass diese bei Wind nicht einsatzbereit sind, schlechte Sicht und Nebel sind aber aufgrund der GPS Navigation kein Problem. Zusätzlich müsste noch geregelt werden, dass die Fluggeräte in der Lage sind, Vogelschwärmen auszuweichen. Finanziert wird die Forschung des Projekts größtenteils durch Fördergelder vom Staat, die Umsetzung wird finanziell allerdings noch nicht unterstützt. Ganz auf Drohnen umzustellen ist allerdings nicht sinnvoll, da die diese nämlich nur maximal 10kg befördern können und auch eine wetterunabhängige Versorgung essenziell ist. Für die Versorgung in Notfallsituationen, in denen nur kleine Mengen an Medikamenten sehr schnell transportiert werden müssen, ist diese Art der Versorgung allerdings eine Option, die man auf jeden Fall in Erwägung ziehen sollte. Wie man anhand der letzten Jahre gesehen hat, entwickelt sich aber gerade im Bereich der Technik und Medizin sehr viel weiter. So können wir gespannt sein, wie sich diese Teilgebiete in den nächsten Jahren entwickeln.

(Dana Lex, Mira Oswald, Lea Dinges, Klasse 10A)

 

Klimawandel und Biodiversität

,,Our House is burning and we are blind on it‘‘  - Jacques Chirac

Im vergangenen Jahr im Juli gab es ein schreckliches Jahrhunderthochwasser. Allein in Deutschland starben dabei mehr als 180 Menschen und es verursachte Sachschäden in Milliardenhöhe. Solche und weitere Desaster richten nicht nur in Deutschland, sondern auch auf der ganzen Welt sehr großen Schaden an.

Aber worauf sind diese und andere Naturkatastrophen zurückzuführen? 

Auf diese Frage sollte uns Dr. Alex Schaffer Professor für Wandel und Nachhaltigkeit von der Universität der Bundeswehr Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften in einem Vortrag Antworten geben. Größtenteils lassen diese Katastrophen, die wir zur Zeit häufiger in den Medien zu sehen bekommen, auf den Klimawandel schließen. 

Aber was genau ist der Klimawandel und wie lange existiert er schon?

Der Klimawandel existiert schon seit Anbeginn der Zeit, wurde allerdings durch die Industrialisierung extrem verstärkt, und das erste Mal im 19 Jahrhundert von der Menschheit wahrgenommen. „Der Klimawandel entsteht durch Reflektion der Sonnenstrahlen von der Erde und deren Speicherung in der Atmosphäre.‘‘ Alex Schaffer

Nach wissenschaftlichen Studien erwärmt sich die Temperatur auf der Erde geschätzt bis zu 1,5 - 3°C in den nächsten Jahren. Zwar mögen diese Unterschiede harmlos klingen, doch haben sie eine extreme Auswirkung auf das Leben auf der Erde. Was können wir gegen den Klimawandel tun? Wir müssen Gegenmaßnahmen ergreifen. Wenn wir nur 55% der aktuellen Emissionen einsparen, können wir zumindest den Temperaturanstieg bei 1,5°C aufhalten. Wenn wir auf Erneuerbare Energie umsteigen und uns nicht mehr auf Kohle- und Atomkraft verlassen müssen, können wir das Ziel von 1°C Erderwärmung erreichen. Außerdem können wir im Autoverkehr die fossilen Brennstoffen durch alternative Antriebsmöglichkeiten ersetzten. Dafür gibt es bereits 2 Möglichkeiten: Zum einen elektrische Antriebe und zum andern Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge. Doch noch effektiver wäre das Fahren mit Fahrrad, Bus oder Bahn, damit mehrere Personen gleichzeitig transportiert werden können.

Die Folgen des Klimawandels, aber auch der Gegenmaßnahmen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die sogenannte Biodiversität.

Biodiversität? Was genau ist das eigentlich? 

Biodiversität bezeichnet die Artenvielfalt auf der Erde. Das bezieht Pflanzen, Tiere und Ökosysteme mit ein. Aber was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Und wieso ist die Artenvielfalt so wichtig?

Prof. Dr. Alex Schaffer erläutert das. Die Erwärmung des Klimas hat extreme Folgen auf die Biodiversität, denn einige Arten werden, sollte die Temperatur weiterhin so ansteigen, aussterben, andere Arten wiederum haben Vorteile. Um ein Beispiel zu nennen: in Alaska schmelzen große Eisflächen, wodurch neues Leben wachsen kann. Zum Beispiel Bäume und Kleinstlebewesen, wodurch dann auch die Biber wieder gute Lebensumstände haben. Auch die Ökosysteme verändern sich. Gut zu erkennen ist dies an der Verschiebung der Ökosysteme in den Great Plains der USA. Dabei verschiebt sich die Steppenlandschaft östlich der Rocky Mountains in den letzten 50 Jahren in Richtung Norden. Gleichzeitig ist aber die Biodiversität wiederum wichtig für das Klima, da Pflanzen und Tiere CO2 aufnehmen können.

Aber was kann man für die Biodiversität tun? 

Es gibt einige Möglichkeiten, der Biodiversität zumindest unter die Arme zu greifen. Zunächst einmal kann man die Monokultur in der Landwirtschaft durch die sogenannte 3-Felder-Wirtschaft ersetzten, bei welcher nach jeder Ernte eine neue Anbauform genutzt wird und nach jedem 2. Wechsel darf sich das Feld erholen, um dem Boden wieder Fruchtbarkeit zu verleihen. Außerdem würde man, wenn man die Nutztierhaltung einstellt, 3,3 Milliarden Hektar Fläche anders nutzen können. Hierbei könnte man zum Beispiel wieder Wald anpflanzen. Daraus würde eine viel größere Artenvielfalt resultieren.

Werden wir den Klimawandel aufhalten? Werden wir Menschen das überleben? Werden wir den dramatischen Rückgang der Biodiversität aufhalten können? Das sind Fragen, auf die nur die Zukunft die Antwort kennt.

(Elia, Korbinian, Leon, Klasse 10A)