Antike authentisch zwischen marmornen Helden und Göttinnen

Streik beim ÖPNV, Sperrung der Stammstrecke: Die Anfahrt nach München war abenteuerlich. Umso größer der Jubel bei der Ankunft am Königsplatz: Die Schülerinnen und Schüler strömten begeistert über den Platz, erstürmten euphorisch die Treppen der Antikensammlung, Kameras wurden gezückt, Fotos geschossen. Großes Staunen angesichts der Weite des Platzes und der Schönheit griechischer Form und Proportion. Das pädagogische Konzept König Ludwigs I., seine Bayern und Münchner mit seinem Königsplatz für die Antike zu begeistern – es ist zwar bereits 200 Jahre alt, aber in diesem Augenblick ging es voll auf. 

Nach der ersten Welle der Begeisterung dann zahlreiche Aha-Erlebnisse: Die Kinder nahmen die unterschiedlichen Säulenordnungen wahr. Ein Wettkampf um die fachmännische Benennung der einzelnen Details entbrannte. – Frau Lindenmüllers Kunstunterricht trug reiche Frucht. 

Gut vorbereitet waren die Schülerinnen und Schüler auch auf die Führung in der Glyptothek mit dem Titel: „Der Trojanische Krieg in Stein.“ Schließlich hatten sie im Lateinunterricht der Wochen vorher nicht nur die verschiedenen Handlungsstränge des Sagenkomplexes um Troja kennengelernt, sondern auch einzelne Details leidenschaftlich diskutiert. Dieses Wissen konnten sie nun einbringen, auch weil Herr Hofstätter vom Museumspädagogischen Zentrum München seine Führung sehr dialogisch gestaltete. Er wählte Figuren und Figurengruppen aus, die einen Brückenschlag zum Trojanischen Krieg erlaubten. 

Die Schülerinnen und Schüler fuhren mit vielen Eindrücken heim – die sie in den folgenden Wochen durch das Zeichnen griechischer Vasenbilder im Kunstunterricht verarbeiten konnten.

Markus Gerer, Lateinlehrer der Klasse